Kampagne - 2008

Narrenring Eröffnungssitzung in Königheim

12.01.2008 | Narrenringsitzung in Königheim: Ein Programm ohne Schwachpunkte, aber mit vielen furiosen Höhepunkten Schnapszahlen, die es in sich haben

KÖNIGHEIM. Kurz, aber heftig: Auf diesen einfachen Nenner lässt sich die 2008er-Session der Fastnachter bringen - die kürzeste bis 2160. Nicht zu lange, jedoch dafür um so (aussage-)kräftiger: Dieses Resümee gilt für die Eröffnungssitzung, mit welcher der Narrenring Main-Neckar gleich mit einem Paukenschlag den Startschuss zu dieser gedrängten Kampagne gab. Etwa 600 Besucher in der voll besetzten Brehmbachtalhalle in Königheim fühlten sich dabei am Freitagabend über fast genau fünf Stunden blendend unterhalten, wobei sich anfangs wieder einmal - natürlich - alles um die berühmten "Schnapszahlen" drehte.

Der derzeit exakt insgesamt 44 Mitgliedsvereine zählende Narrenring hatte in diesem Jahr schließlich nicht ohne Grund den Karneval-Klub Königheim als perfekten Ausrichter auserkoren, feiert doch der KKK 2008 sein 44-jähriges Bestehen. Dass die traditionelle Prunksitzung dann auch noch 22 Programmpunkte beinhaltete, rundete das Ganze noch entsprechend ab.

Von den stets schmissigen Klängen der Musik- und Feuerwehrkapelle Königheim unter ihrem Dirigenten Peter Lindtner begleitet, bot sich zum Auftakt ein farbenfrohes Bild, als die zahlreichen Abordnungen die Bühne bevölkerten. Nicht fehlen durfte neben dem bewährten Schlachtruf "Bettflasch' Ahoi" naturgemäß der Stöwwerkarren, mit dem man den Präsidenten des Narrenringes, Roland Klingert (Lauda), bis vor die Rampe hievte, ehe er danach das Publikum willkommen hieß. In passender Versform hatten zuvor bereits der Präsident des KKK, Manfred Grüner, und Bürgermeister Ewald Wolpert das "närrische Völkchen" begrüßt, bevor das Wort daraufhin endgültig Bernhard Pfeiffer gehörte. Der "Vize" des Narrenringes Main-Neckar aus Schneeberg fungierte erstmals als Sitzungspräsident - eine Aufgabe, der er sich mit Bravour entledigte, allerdings auch erleichtert durch einen pannenfreien Ablauf und vor allem eine Nummernfolge, die keine Schwachstellen aufwies.

Nach optischen Einlagen durch die Rote Garde des Jubiläumsvereines und die jungen Damen aus Binau ("Clownerie") zeigte sich der "Kleine Mann" Bernhard Lausberger (Bürgstadt) als Büttenredner mit Niveau, ehe ihm das Vorzeige-Tanzmariechen der Bischemer Kröten, Dana Schulze, auf ihre Weise in nichts nachstand.

"Das Narrentreffen bei den Dundern" ließ im Anschluss die gemischte Schautanzgruppe aus Altheim noch einmal aufleben, bevor das Schwergewicht in der Bütt', die Grünsfelderin Claudia Brunner, als "Bedienung" mit ihren Pfunden wucherte, abgelöst durch die Prinzengarde aus Waldstetten. Für den örtlichen Touch sorgten dann die sieben "Kirchbergspatzen", vorwiegend vom Männergesangverein Liederkranz, die etliche lokale Begebenheiten aufspießten, während dafür die Tänzerinnen aus Königshofen mit "1001 Nacht Aida" die Betrachter in die "weite Welt" entführten.

Ziemlich rum- und auch runtergekommen schilderte der von Blessuren heimgesuchte "Skifahrer" Wolfgang König (Höpfingen) seine Erlebnisse, wohingegen sich nach der Formation aus Krautheim die Prinzengarde der Laudaer Narrengesellschaft ihren "Traum vom großen Geld" verwirklichte. Mit ganz anderen Werten beschäftigte sich dagegen der "Newcomer im Gesangverein" Markus Glock (Königheim), der besonders die Schweinberger aufs Korn nahm, ehe die Hettinger Garde überleitete zum männlichen Beitrag der Fastnachter aus Walldürn, die als "Kleine Jungs vom großen Kino" träumten.

Eine spezielle Synchron-Haarwäsche lieferte daraufhin das "duftige Team" aus Glashofen, bevor "Madame Lügée" alias Bernd Schötterl aus Amorbach mit ihren "Horrorskopen" kräftig die Zwerchfelle massierte. Nachdem der Büttenredner noch für das nächstjährige Narrentreffen in seiner Heimatstadt geworben hatte, betrieb die Rot-Gold-Garde aus Boxberg optimale Werbung in eigener Sache, während die gemischte Gruppe aus Höpfingen in ihrem Schautanz ein "Taxi auf Umwegen" bestieg. Das Verkehrsgeschehen stand ebenfalls im Mittelpunkt bei der "Politesse" Holger Löffler (Waldstetten), ehe die vielköpfige Mix-Truppe des Tanzsportclubs Walldürn mit ihrer Darbietung "Im Orient" den furiosen Schlusspunkt unter ein Programm setzte, das letztlich in das große Finale mündete. Alle Mitwirkenden vereinten sich hier noch einmal farbenprächtig auf der Bühne, verbunden mit einem dicken Lob an das "großartige Publikum", um schließlich aus voller Brust gemeinsam den Gassenhauer "Karneval in Königheim" zu schmettern. Der Aussage von Manfred Grüner bleibt somit nichts mehr hinzuzufügen: "Es war wahrlich ein Super-Abend."

Fränkische Nachrichten
14. Januar 2008

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