Kampagne - 2019

„Kenche 31“: Pfarrer und Schulz brachten Publikum mit Bahnhofs-Vision zum Johlen

20.01.2019 | Prunksitzung des KKK: Bettflaschen bewiesen wieder ihr närrisches Können und heizten dem Publikum mächtig ein



Königheim. Der Königheimer Karneval Klub feierte am vergangenen Samstag seine traditionelle Prunksitzung und begeisterte das Publikum in der bis auf den letzten Stuhl ausverkauften Brehmbachtalhalle. Das bunt gemischte Programm begann mit dem gemeinsamen Tanz aller Garden des KKK anlässlich des 55-jährigen Vereinsjubiläums in diesem Jahr. Auch Präsident Dominik Greß ließ es sich nicht nehmen und zeigte, dass er neben einer gut gelaunten Moderation auch seine Tanz-Moves nicht verstecken muss. Gemeinsam mit dem Elferrat und den zahlreichen auswärtigen Gastabordnungen begrüßte er die Menge mit einem lauten „Bettflasche Ahoi“. Christian Leue-Huband, der Präsident der NG Hasekühle Grünsfeld, überbrachte die besten Wünsche im Namen aller anwesenden Fastnachtsgesellschaften. Im Anschluss hüpften die Mädchen der Brehmbachhüpfer des KKK mit ihrem Gardetanz über die Bühne (Silke Egles und Tanja Waltert). Den „Deal mit dem Teufel“ machten dann die Dancing Moskitos aus Königshofen mit ihrem tollen Showtanz und eindrucksvoll gestalteten Kostümen (Julia Ihrig). Dabei stellten sie mit 35 Tänzerinnen wie im vergangenen Jahr einen neuen Königheimer Bühnenrekord auf. Danach plauderte „Olga – die Frau vom Bauer Eugen“ (Otmar Schrauth aus Binsfeld) zum Thema Eheleben im Laufe der Zeit aus dem Nähkästchen.


Danach zeigten die Mädels der Königheimer Bettflaschengarde mit ihrem Schautanz „Fuchs du hast die Gans gestohlen“ ihr tänzerisches Können (Vanessa Reinhart und Annette Schreck). Weiter ging es mit der gemischten Schautanzgruppe aus Glashofen, die mit „Walpurgisnacht – im Bann der Hexen“ eine super Tanz-Show ablieferten (Lara Tscholla, Selina Gehrig, Anika Henn, Theresa Forster). Für viele Lacher sorgten dann Andreas Poser und Andreas Leiblein von den LuVö aus Schweinberg als Klorollentester. Nach dem Längen-, Breiten- und Sicherheitstest kamen sie zu dem Schluss „Ist dein Hintern bissl breiter und hat ein bissl Speck, empfehlen wir ‚Zewa wisch und weg‘“. 


Anschließend legten die Mädels der Schweinberger Prinzengarde einen klasse Gardetanz aufs Parkett (Jessica Huber und Carina Lecking). Dann rissen die acht Musiker der „Brandwache Abbedool“ aus Külsheim das Publikum mit und sorgten mit einem Mix aus Lokalkolorit und überregionaler Satire für gute Stimmung (Alfred Bauch). Weiter ging es mit der Elferratsgarde des KKK (Julia Reinhart und Vanessa Hammrich), die  mit ihrem Gardetanz die Anwesenden begeisterten. Für richtig gute Unterhaltung sorgten im Anschluss Bütten-Urgestein Ralf „Zack“ Zang aus Gerolzahn und seine Tochter Lina als Göikerle. Die junge Büttenrednerin brillierte auf der Bühne und nahm den Standard-Ablauf der Büttenreden ihres Vaters aufs Korn. Die beiden traten beim Flachwitz-Wettbewerb gegeneinander ein und das Publikum kürte natürlich das Göikerle zur klaren Siegerin. 


Das Krampfadergeschwader des KKK verabschiedete sich in diesem Jahr vom Publikum und die Mädels traten mit ihrem Rückblick zum zehnjährigen Bühnenjubiläum das letzte Mal auf (Silke Egles). Zum zweiten Mal auf der Könighemer Prunksitzung waren Maximilian Ziegler und Jochen Behr als „Erste Allgemeine Verbindung zwischen Retzbach und Zellingen“. Mit ihrem Mix aus Gesang und Gitarre nahmen sie mit Bravour die Food-Trends 2018 auf die Schippe, erfreuten die Männer im Publikum mit der Feststellung, dass Frauen nicht Grillen können und sangen getreu dem Motto „Lebt denn der alte Datenschutz noch“ Evergreens in zensierter Form. Nach zwei Zugaben rissen sie das Publikum endgültig mit und der ganze Saal sang lauthals „Aber scheiß drauf, Fastnacht ist nur einmal im Jahr“. Für die musikalische Unterhaltung des Abends sorgte außerdem wie in jedem Jahr Klaus Zimmermann und seine Königheimer Musikkapelle.


Präsident Greß freute sich dann, dass „er endlich erhört wurde“ und ihm zu Ehren nun die neue Präsidentengarde des KKK gegründet wurde. Die von Julia und Vanessa Reinhart trainierten Mädels legten einen spitzenmäßigen Premieren-Gardetanz hin. Für die größte Ãœberraschung des Abends und Standing Ovations sorgten dann der Königheimer Schulze Ludger Krug und Pfarrer Franz Lang. Die beiden traten bereits 2017 gemeinsam in der Bütt auf und legten dieses Jahr noch einen drauf: Bürgermeister Krug nahm sich mit viel Humor selbst aufs Korn und meinte „Wir müssen sparen noch und nöcher, selbst unsere Straßen haben Haushaltslöcher“. Alle Lacher auf seiner Seite hatte er spätestens, als er meinte „An manchen Tagen könnt ihr es schauen, wie mich gelegentlich packt das Grauen. Dann denke ich ‚Oh welch ein Graus - Ich bin Bürgermeister, holt mich hier raus!‘“. Unterbrochen wurde er von Pfarrer Lang, der sprichwörtlich auf die Bühne stolperte und wieder einmal zur absoluten närrischen Höchstform auflief. Er gratulierte Krug zur goldenen Verdienstmedaille, die er vom Naturschutzbund erhält mit den Worten „Sie haben eine ganz seltene Tierart gerettet. Von diesem Tier gibt es nur noch drei Stück: Eins in Tauberbischofsheim, eins im Vatikan und eins in Kenche – Cochlea Rondella, die Kreiselschnecke“. Passend zu den Abriss-Plänen des alten Königheimer Bahnhofs hatte der Pfaffe dann mit „Kenche 31“ den perfekten Plan parat: „Wir bauen einen unterirdischen Bahnhof unter Königheim durch bis zum Rathaus, dort ist die ‚Central Station‘, über die Kunstmühle und den Staudamm geht es weiter nach Gissigheim und Pülfringen“. Gemeinsam mit dem Publikum sang er dann: „Auf der fränksche Eisenbahne, da gibt’s viele Haltstatione: Kenche, Gissi, Pülfringi - bloß nach Brehme fahr mer nie“. 


Ebenfalls neu gegründet trat danach die gemischte Schautanzgruppe aus Königheim (Silke Egles und Carmen Sommerfeld) mit ihrem Showtanz „Blau wie das Meer“ auf. Die 13 Mädels und vier Jungs ernteten als Matrosen mit tollen Moves und Akrobatik großen Applaus.


Für zahlreiche wohlverdiente Lacher sorgten dann wieder die „3 Vorstände & Friends“ des KKK mit ihrer Neuinterpretation des Aschenputtel-Märchens. Christof Hammrich als schöner Prinz, Thomas Wolz als die gute Fee und Thorsten Hammrich als Aschenputtel erhielten von Felix Schiltmeyer als Geschichtenerzähler sowie Elena Greß und Dagmar Schlegelmilch als hässliche Schwestern Unterstützung. 


„Ganz großes Kino“ hieß es beim von Regina Haubelt trainierten Männerballett des Königheimer Karneval Klubs. Die Jungs sorgten in heißen Outfits mit den vertanzten Versionen von Baywatch, Ghost Busters, und Police Academy wieder Mals für ein grölendes Publikum, das sie natürlich nicht ohne Zugabe von der Bühne ließ. Als gelungener Abschluss des Abends schmetterten alle anwesenden Narren gemeinsam mit Karl Haag und Manfred Grüner den Königheimer Gassenhauer „Karls Traum“ und es waren sich alle einig „Karneval in Königheim kann genauso schön wie am Rio Grande sein“.      just